Sein 100-jähriges Bestehen kann der Gesangverein „Sängerlust“ in diesem Jahr feiern und zeigte sich als ansprechender Gastgeber in der frühlingshaft geschmückten Vereinshalle. Die Ehre seines Besuchs gab auch Jürgen Schwarz als geschäftsführender Präsident des Chorverbandes Bayerisch-Schwaben. Die musikalische Gestaltung durch die Männerchorgemeinschaft Ellerbach-Aislingen lag in den bewährten Händen von Chorleiter Jürgen Maier.
Aus einer dunklen Zeitepoche kristallisierte sich mit Theater und Gesang in Eppisburg ein Gesangverein heraus, der bis in diese Zeit stets mit kulturellen und geselligen Beiträgen die Dorfgemeinschaft prägte, so Vorstand Franz Hörbrand in seinem Grußwort. Eine ganze Generation lang leitete der kürzlich verstorbene Franz Ringeisen als Dirigent den Chor, ehe zur Jahrtausendwende mit Jürgen Maier ein junger Chorleiter übernahm. Mit dem Anschluss der Aislinger Sänger vor 13 Jahren gelang ein großer Gewinn zur Aufrechterhaltung des Männerchorgesangs am Aschberg. Die Chorbeiträge zum Chorverbandstag unterstrichen dies.
In seinem Tätigkeitsbericht stellte Verbandsvorsitzender Günther Durner die herausragenden Konzerte in den Vordergrund. Gerade das Kreis-Chorkonzert, von der Bissinger Chorgemeinschaft bestens organisiert, unterstrich die gesanglichen Leistungen der Landkreischöre, wenngleich sich Durner mehr Chorteilnahme wünschte. Fast regelmäßiges Fernbleiben von Chören merkte er kritisch an. Insgesamt aber, so Durner, bereicherte die Zusammenarbeit mit den Chören und seiner Vorstandschaft das Verbandsgeschehen. In den 38 Chorvereinen wirken 40 Einzelchöre und unter den 1.472 Sängerinnen und Sängern bilden 698 Kinder und Jugendliche fast die Mehrheit der Aktiven. Mit diesen Zahlen appellierte Jürgen Schwarz an die Chorleitungen, gerade bei öffentlichen Veranstaltungen Kinder und Jugendlichen aktiv einzubinden. „Nutzt diese Chance, das ist beste Werbung für den Chorgesang“ betonte der Präsident. Aus der Sicht des Chorverbandes Bayerisch-Schwaben zeigte er das breite Spektrum der Verbandsleistungen für die Chöre auf und animierte zur aktiven Nutzung. Nicht nur vom Kindergarten über Chorklassen an den Schulen, der Ausbildung von Chorleitungen bis zum Singen im Alter reiche die Palette chorischer Förderung, listete Schwarz auf und unterstrich damit, „dass Singen absolut soziale Funktion habe“. Auf gutem Weg befinde sich die Verbandsarbeit nach dem Austritt aus dem Deutschen Chorverband und der bevorstehende Anschluss der Arbeitsgemeinschaft Freier Chorverbände an die Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände biete eine gute Plattform für die Entwicklung des Chorwesens, prognostizierte Schwarz.
„Es wird viel getan und es wird mit der Zeit gegangen“ so wertete Stellvertretender Landrat Hans-Jürgen Weigl die Leistungen bei Verbänden und Chören und spannte den Bogen zum Schulprogramm des früheren Kultus-Staatssekretär Otto Meyer. Wie positiv Singen das Leben gestalte und der Gesundheit diene, belegte er in seinem Grußwort wissenschaftlich und versicherte die nachhaltige finanzielle Förderung durch den Landkreis. „Die Einsicht zur gezielten Förderung von Projekten fehle nicht“ so begründete MdL Georg Winter seine Empfehlung zur angemessenen Kulturförderung. Zuversicht signalisieren die vielen Angebote zur Ausübung des Chorgesangs, verdeutlichen aber auch die Annahme durch Interessierte, so der Abgeordnete.
Beruhigend war für Schatzmeister Ludwig Schmidt, dass durch den Wechsel im Dachverband keine finanziellen Mehrbelastungen entstehen und so können die Zahlen aus seinem Finanzbericht gut die Zukunft begleiten. Der Revisionsbericht durch Wilhelm Reicherzer untermauerte dies.
Im Resümee bestätigte Verbandschorleiter Anton Kapfer den teilnehmenden Chören am Kreis-Chorkonzert ein wiederum hohes Niveau. Als Fest der Begegnung und Wertschätzung wird sich diese Veranstaltung auch heuer wiederholen, allerdings erfährt der Versuch mit mehr als zwei Chorvorträgen keine Fortführung. Wenn der guten Arbeit in der Breite Klagen über Nachwuchssorgen entgegnen, dann wolle er, so Kapfer, auf die Kinder- und Jugendkonzerte verweisen, die alle Besucher zuversichtlich stimmen müssen. „Man darf sich nicht der Illusion hingeben, Nachwuchs würde automatisch den Weg in die Chöre finden“, sagte der Verbandschorleiter und wiederholte seine Forderung nach Fortbildung. Dazu bietet der Chorverband Kreis Dillingen einen Workshop in Dillingen mit Carsten Gerlitz an. Frauenreferentin Heidrun Krech-Hemminger lud für den 18. Mai 2019 ins Dillinger Colleg ein und animierte sowohl Chorleitungen als auch Sängerinnen und Sänger zur Nutzung dieses Angebotes. Im Bemühen zur Weiterentwicklung, Stimmschulung und der Gewinnung neuer Kräfte dürfe nicht nachgelassen werden betonte Anton Kapfer. Positives Zeugnis dazu machte der Bericht der Jugendreferentin über die Konzerte der Kinder- und Jugendchöre deutlich, den der Stellvertretende Verbandsvorstand Franz Lingel für die erkrankte Agata Englert vortrug. (we)