Am 08. März 2020 trafen sich in der Stadthalle Monheim sechs Mitgliedschöre des Kreis-Chorverbandes Nordschwaben zum diesjährigen Kreis-Chorkonzert unter dem Motto „Wir und unsere europäischen Nachbarn“. Die Kreis-Chor-Konzerte sind kein Wettbewerb, sondern sollen der Öffentlichkeit einen Einblick in die Arbeit der Chöre in der weiteren Umgebung geben, sind also eine Gelegenheit für Interessierte und natürlich auch für die Sänger der mitwirkenden Chöre, einmal andere Gruppen kennenzulernen. Marion Schauer vom Kreis-Chorverband sowie Christel Holdenried vom Chorverband Bayerisch-Schwaben sprachen ein paar kurze Grußworte.
Der heimische Liederkranz Monheim unter der Leitung von Iris Zausinger begann die musikalische Reise mit flott-fröhlichem „Hi! Ciao!“ und einem „Holzschuhtanz“. Später sang der Chor das bekannte rhythmische „La Cuccaracha“ und mit „Sul ponte di Bassano“ ein schwermütiges italienisches Volkslied. Iris Zausinger leitet auch den Jugendchor Monheim „Break the Silence“ und sang dort mit: die jungen Damen brachten mitreißende Titel wie „The story of my life“ und später „ Mamma Mia“ zu Gehör. Die Musik-Playbacks dazu hätten allerdings ein bißchen weniger laut sein dürfen, umso besser hätte man die Sängerinnen gehört.
Der Liederkranz Rain mit Chorleiter Robert Krause stellte u.a. mit dem „Bajazzo“ und dem heute wenig gehörten „Schwer mit den Schätzen des Orients beladen“ seine a capella-Fähigkeiten unter Beweis. Manch einer summte leise mit... Beim schwungvollen „Volle Fahrt voraus“ und den romantischen „Träumen von Sorrent“ begleitete R. Krause seinen sehr präsenten Chor am Klavier. Mit dem Lied „Ihr von morgen“ von Udo Jürgens gab der Chor dem Publikum ein paar nachdenkliche Zeilen mit auf den Weg – aktueller denn je: „Ihr von morgen werdet wissen, was aus dieser Erde wird...“.
Bettina Zengler und ihr Chor "Vera Musica Amerbach" waren musikalisch schwungvoll von Afrika über USA bis Europa unterwegs. Glücklich der Chor, der einen Bass hat, der Solo singen kann - und sich das auch traut! Eindrucksvoll brachte der Chor mit Solo-Bass so u.a. „The longest time“ und „Wonderful world“ zu Gehör. Beim „Griechischen Wein“ sangen schließlich wieder viele im Publikum mit. Beate Klein führte ihren großen Frauenchor "Donna Canta Wemding" sicher durch verschiedenste Stilrichtungen: schwungvolle und traurige Volkslieder ebenso wie das fast elegische Adiemus“ oder das locker-flockige „Always look on the bright side of life.“ Die Lieder wurden von Sängerinnen jeweils einzeln anmoderiert, was zwar zum Verständnis beitrug, aber die Vortragsdauer des Chores noch mehr über den vorgegebenen Rahmen ausdehnte.
Beate Klein leitete auch den Heimchor der Stiftung St.Johannes. Die Sängerinnen und Sänger konnten ihre Begeisterung beim Singen kaum im Zaum halten, und der Funke sprang quasi schon bei den ersten Tönen von E poi tai tai, einem mitreißenden Lied der Maori, auf das Publikum über. Den Charakter einiger Lieder unterstützten die Sänger noch mit Rhythmusgeräten. Aber auch mit leisen Liedern wie „Mögen Engel dich begleiten“ und Irischen Segenswünschen zogen sie das Publikum in ihren Bann.
Nach – mit Pause – über drei Stunden bester Unterhaltung gingen alle beschwingt und gut gelaunt nach Hause. Die sechs Chöre zeigten die Bandbreite der Chorlandschaft bei uns, und sie bewiesen alle einmal mehr, dass sie sowohl die eigenen Sänger als auch das Publikum begeistern können. Damit belohnten sie sich selbst für das ganzjährige Engagement und die Probenarbeit. Der Spendenerlös des Nachmittags ging an die Stiftung St. Johannes und die Lebenshilfe Donau-Ries. Schön wäre es, wenn sich der Ein oder Andere angesprochen und motiviert sehen würde, auch selbst in einem Chor mitzusingen!
Bericht: Karin Weber