Der Präsident des Bayerischen Musikrates, Dr. Marcel Huber, drängt darauf, dass die Politik die erneute Verlängerung des Lockdowns dazu nutzt, um gemeinsam mit den Fachverbänden den Neustart im Musikleben vorzubereiten. Huber verweist dabei auf einen Plan zur Wiedereröffnung des Kulturlebens, den die deutsche Kulturminister-Konferenz vorgelegt hat. Der Bayerische Musikrat will daran mitarbeiten, diesen Plan für Bayern passend zu gestalten und so einen möglichst schnellen aber gleichzeitig auch verantwortungsbewussten Wiedereinstieg in einen geregelten Musikbetrieb zu ermöglichen.
Bei der notwendigen Konkretisierung der Bedingungen zur Umsetzung dieses Öffnungs-Planes hinsichtlich Inzidenzen, Hygienekonzepte, Zeitplan etc. müssten wissenschaftlich basierte und nachvollziehbare Regeln definiert werden.
Huber: „Es gibt bereits Untersuchungsergebnisse, die eine infektionshygienisch verantwortbare Wiederaufnahme des Musikbetriebes möglich machen. Diese müssen jetzt durch weitere wissenschaftliche Untersuchungen ergänzt werden, um die Festlegung von Abständen, von Personenzahlen im Verhältnis zur Raumgrößen und von Hygienemaßnahmen den neuesten Erkenntnissen anzupassen. Auch der Einsatz von gut handhabbaren Schnelltests im Musikbereich könnte eine Rückkehr in die Normalität vereinfachen. Die Wirkung von Luftfiltern im Musikbereich bei Proben und Aufführungen muss ebenfalls intensiver untersucht und bewertet werden, um für eine Zukunft gerüstet zu sein, in der Corona uns auch in den kommenden Monaten und Jahren begleiten wird.“
Mit den schon erprobten Maßnahmen und weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen zur Modifizierung der Vorschriften könnte eine Öffnung des Musikbetriebs langfristig sichergestellt werden. Der Präsident betont, dass der Bayerische Musikrat und seine Fachverbände, wie bereits mehrfach angeboten, jederzeit bereit sind, ihre Erfahrung und fachliches Wissen einzubringen, um Politik und Wissenschaft bei einer neuerlichen und dauerhaften Öffnung des kulturellen Lebens in Bayern zu unterstützen, ohne einen Rückschlag bei der Bekämpfung zu riskieren.
> Dr. Marcel Huber im Gespräch mit Ute Sailer, BR KLASSIK vom 19.02.2021