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Mit Charly Zepnik geht eine Ära zu Ende

Große personelle Veränderungen beim Chorverband Bayerisch-Schwaben – Verbandsausschuss tagte zum ersten Mal

Bei seiner ersten Tagung als neugeschaffenes Organ hatte der Verbandsausschuss des Chorverbands Bayerisch-Schwaben gleich mehrere wichtige Entscheidungen zu treffen; denn neben der Erledigung der satzungsmäßigen Regularien mussten auch Nachfolger für ausscheidende wichtige Funktionsträger gefunden und gewählt werden. Nach über 10jähriger Tätigkeit wird der Vorsitzende des Musikausschusses, Karl Zepnik, nämlich Ende September ebenso aus seinem Amt scheiden wie der langjährige Verbandschorleiter Josef Gschwind dies bereits getan hat. CBS-Präsident Dr. Paul Wengert brachte es in seinen Abschiedsworten an „Charly“ Zepnik auf den Punkt: „Mit Dir geht eine äußerst erfolgreiche Ära zu Ende“ und dankte ebenso herzlich „Beppo“ Gschwind für seine Arbeit, aus der er sich aus persönlichen Gründen bereits vor einigen Wochen verabschiedet hatte. Für einen nahtlosen Übergang sorgen die Nachfolger Bernhard van Almsick und Michael Finck, die jeweils einstimmig gewählt wurden.

Der Verbandsausschuss des Chorverbands Bayerisch-Schwaben, dessen rund 30 Mitglieder sich im Bildungszentrum Roggenburg trafen, tagte zum ersten Mal, seit er durch eine Änderung der Verbandssatzung im letzten Herbst geschaffen wurde. Ihm gehören neben den Mitgliedern des Präsidiums alle Vorsitzenden der zehn Sängerkreise bzw. Kreischorverbände und die Kreischorleiter*innen an. Dieses Verbandsorgan trifft wichtige Entscheidungen in den Jahren, in denen keine Delegiertenkonferenz stattfindet. So wurde der Jahresabschluss 2021 mit einem positiven Jahresergebnis ebenso genehmigt wie dem Präsidium nach einstimmiger Empfehlung der beiden Revisoren Michael Spiegel und Alfred Winklhofer die Entlastung erteilt. Die Haushaltsplanung für 2022, die Geschäftsführender Präsident Jürgen Schwarz detailliert erläuterte, wurde mit einem Umfang von rund 460.000 € für gut befunden, von denen allein rund 143.000 € in etwa zu gleichen Teilen auf Projekte in den drei Bereichen Kinder, Jugendliche und Erwachsene entfallen. Damit sollen nach der Pandemie die Aktivitäten der Chöre verstärkt unterstützt werden. Dem dienen auch drei neue Fortbildungsangebote, die den Sängerkreisen und Kreischorverbänden zur Durchführung in ihrem jeweiligen Bereich gemacht werden: Stimmpflege für Chorleiterinnen und Chorleiter sowie Sängerinnen und Sänger, Chormusik für Jedermann und Music of the Moment – Singen ohne Noten.


In seinem Jahresbericht für 2021 konnte Jürgen Schwarz positiv vermerken, dass sowohl das Auswahlsingen für die Aufnahme in die Schwäbische Chorakademie als auch zwei von drei ursprünglich geplanten mehrtägigen Arbeitsphasen sowie ein Konzert dieses herausragenden Jugendchors stattfinden konnten. Die vier Chorleiterlehrgänge konnten -wenn auch teilweise online- mit insgesamt über 50 Teilnehmer*innen durchgeführt werden, während die PopChor-Probentage des Chors der Chorleiter*innen und das ChorCoaching  für Mitgliedschöre ebenso ausfallen mussten wie die Aufführung von „Der Mond“ von Carl Orff und die Beteiligung am „Tag der Laienmusik“. Große Resonanz gefunden hat der „Tag der Chormusik“ auf der Gartenschau in Lindau im Juli 2021, an dem 31 Chöre mit rund 700 Mitwirkenden 35 Kurzauftritte absolvierten, zwei offene Singen mit dem Publikum und ein Konzert des deutschlandweit einzigartigen Ensembles und CBS-Mitglieds „Greg is back“ stattfanden.


„Die Spatzen haben es schon länger von den Dächern gepfiffen“, leitete Präsident Dr. Paul Wengert seine Abschiedsworte an Karl Zepnik ein, der auch als künstlerischer Leiter der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf im Herbst in den Ruhestand geht.  Große Projekte seinen untrennbar mit seinem Namen verbunden, erklärte Wengert, und nannte dafür beispielhaft die Lehrerfort-bildung „Lehrer Singen – Kinder klingen“, an der in den vergangenen 11 Jahren rund 350 Lehrerinnen und Lehrer teilgenommen hätten und über 80 Chorklassen entstanden seien. Ähnliches gelte für die Erzieher*innen-Fortbildung „Spielen mit der Stimme“. Einmalig in Bayern seien die Chorklassentage, die Karl Zepnik ins Leben gerufen und organisiert habe. Wengert erinnerte an das Chor- und Orchesterprojekt „Sagenhaft“ im ausverkauften Festspielhaus in Füssen ebenso wie an die in Zusammenarbeit mit dem Allgäu-Schwäbischen Musikbund in Nördlingen und Marktoberdorf  veranstalteten Großkonzerte „Carmina Burana“ und die Festlichkeiten zum 150jährigen Bestehen des Chorverbands im Jahr 2012 in Kempten. Mit den Worten „Du hast unseren Chorverband künstlerisch und inhaltlich geprägt und davon werden wir auch in der Zukunft profitieren“ und einem Geschenk verabschiedete Präsident Dr. Wengert Charly Zepnik mit den besten Wünschen in den Ruhestand.


Zu seinem Nachfolger wählte der Verbandsausschuss Bernhard van Almsick, der Karl Zepnik auch im Amt des Musikalischen Leiters der Musikakademie folgen wird. Der Dirigent, Kulturmanager und Musikpädagoge, der auch als Lehrbeauftragter für Chorleitung und Stimmphysiologie an Musikhochschulen tätig ist, ist derzeit noch alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer des Hohner-Konservatoriums Trossingen GmbH.  Aufgrund seiner umfassenden beruflichen Erfahrungen sei Berhard van Almsick der ideale Partner für den CBS und werde die Fortführung der engen Kooperation mit den Bildungspartnern des Verbands sowie die enge Vernetzung mit der Musikakademie sichern, erklärte dazu Jürgen Schwarz und zeigte sich davon überzeugt, dass van Almsick ein Glücksfall für den CBS sei.


Zum Nachfolger von Josef Gschwind, dessen Verabschiedung im Herbst stattfinden soll, wurde sein bisheriger Stellvertreter Michael Finck bestellt, der seit Herbst 2021 Mitglied des CBS-Präsidiums ist und seit einigen Monaten kommissarisch die Verbandschorleitung innehatte. Michael Finck ist Musikpädagoge, seit über 25 Jahren Kirchenmusiker und langjähriger Chorleiter u.a. der Stiftskantorei Medlingen-Gundelfingen und des mehrfach ausgezeichneten Ensembles CHORios.

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